Paydirekts prohibitive Preispolitik

Paydirekt

Paydirekt: Bislang ein Zahlverfahren in der Süßwaren- und Knabbernische.

Paydirekt ist bislang kein Onlinezahlverfahren, sondern eine Nischenanwendung von 30 Webshops. Für große Händler ist die Internet-Bezahlmethode der Deutschen Kreditwirtschaft aufgrund unattraktiver Gebühren uninteressant, wie der Bank-Blog in diesem Beitrag verdeutlicht.

Warum Paydirekt auch bei kleinen E-Commerce-Anbietern nicht zum Einsatz kommt, veranschaulichen die Ergebnisse unserer Umfrage. BargeldlosBlog veröffentlicht erstmals Gebührenvorstellungen der Paydirekt-Banken im KMU-Bereich und zeigt, warum von einem Vertrieb eigentlich noch gar nicht gesprochen werden kann. Die Preisstellung von Paydirekt ist prohibitiv, das Neukundenmanagement eine verlassene Servicewüste.

Doch mit Hilfe von „Task Forces“ der Kreditwirtschaft soll nun Alles besser werden. Weiterlesen

Tap, Tap, Tap, Tap & Go

©ALDI SÜD_Kontaktlose Zahlung

Kontaktlos: „Ganz leicht, muss es nicht sein.“ (Foto: Aldi Süd)

Ab dem 9. Juni 2016 müssen Kartenzahler an der Ladenkasse auswählen können, welches Verfahren ihrer Karte zum Einsatz kommen soll: Girocard, Maestro, V-Pay oder ELV. Die sogenannte Anwendungsauswahl (oder „Application Selection“ (ApplSel)) ist Bestandteil der IF-Verordnung. Handel und EC-Cash-Netzbetreiber haben eine praktikable Lösung für die überflüssige Wahlfreiheit entwickelt. Doch Mastercard schießt quer.

tl:dr: Durch die Anwendungsauswahl droht Chaos an der Kasse. Das kontaktlose Bezahlen mit der Girocard könnte tot sein, bevor es das Licht der Handelswelt erblickt.

Weiterlesen

Paydirekt: Preise und Probleme

paydirekt-online-bezahlen-app-web

Paydirekt: Was soll es kosten? Wo hapert es noch? (Foto: Paydirekt)

Vorbemerkung (bzw. Nachtrag aus dem September 2017): Sie kommen über einen Google-Treffer auf diese Seite, weil Sie wissen wollen was „Paydirekt“ ist und warum Ihre Sparkasse Sie auf Paydirekt aufmerksam macht? Dann lesen Sie besser hier weiter. 🙂

Ab April starten nun also auch die Sparkassen mit Paydirekt. Laut Geschäftsführer Niklas Bartelt sollen bei dem Internetzahlverfahren der Deutschen Kreditwirtschaft bereits 220.000 Nutzer registriert sein. Doch lediglich 26 Webshops bieten diese Bezahlmethode bisher an, die meisten davon wurden von ein und demselben Fulfillment-Dienstleister Office Direkt angebunden. D-Living, Paydirekt-Partner der ersten Stunde, gibt es nicht mehr. Die Bünting-Gruppe stellte das Online-Einrichtungshaus kurzerhand ein.

Was muss passieren, damit Paydirekt ein Erfolg wird? Das möchte BargeldlosBlog von Onlinehändlern erfahren. Welches Pricing wäre attraktiv, welche Probleme müssen behoben werden, um PayPal & Co. wirklich ernsthaft oder zumindest ein kleines bisschen Konkurrenz zu machen? Weiterlesen

Konto und Karte für jedermann

Bankautomat

Kaputt: Das beschädigte Grundrecht auf Konto und Karte.

Wer Bargeld überflüssig machen will, muss dafür sorgen, dass jedermann bargeldlos zahlen kann. Deshalb kommt jetzt europaweit der Rechtsanspruch auf ein Basiskonto – Zahlkarte inklusive.

„Das Recht auf ein Bankkonto ist das erste kodifizierte europäische Grundrecht“, sagte Sven Giegold, Sprecher der Europagruppe der Grünen im europäischen Parlament, jüngst auf der Payment World 2016.

Von einer Eins-zu-Eins-Umsetzung dieses Grundrechts in deutsches Recht kann nach den Plänen der Bundesregierung allerdings nicht die Rede sein. Weiterlesen

Kontaktlos kommt

Girocard goes kontaktlos

„Tap&Go“ statt „Steck&PIN“: Girocard goes kontaktlos. (Foto: BVR)

Der Handel ist soweit. Bis hin zu Aldi und Lidl ist der deutsche Einzelhandel bereit für „Tap&Go“, dem berührungslosen Bezahlen mit der Karte ohne Einstecken und ohne PIN-Eingabe. Mit den schönen bunten Kartenterminals der neusten Generation steht die Akzeptanz-Infrastruktur für die „Near Field Communication“-Technologie (NFC) zur Verfügung.

Und nun kommt die NFC-Technik auch auf die Girocard (ehemals „EC-Karte“), die mit Abstand wichtigste Plastikkarte hierzulande. Der gemeinsame Standard der Deutschen Kreditwirtschaft „Girocard kontaktlos“ geht an den Start – damit wird das kontaktlose Bezahlen mit der Karte ab 2017 zum Alltag an der Supermarktkasse.

tl:dr: Mit 10 Mio. NFC-fähigen Girocards in 2016 steht das kontaktlose Bezahlen 2017 vor dem Durchbruch. Kartenzahlungen werden schneller, bequemer und noch alltäglicher. Weiterlesen

Best of 2015 – Most read posts

Sicherheitslücke im Girocard-System oder sorglose Schauermärchen.

Sicherheitslücke im Girocard-System oder sorglose Schauermärchenerzähler.

Zeit für die Jahresbilanz: Der meistgelesene Beitrag in diesem Jahr war mit 5.238 Lesern „Paydirekt legt Fehlstart hin“, gefolgt von „Lidl nimmt Kreditkarten, Aldi zieht nach“ mit 3.865 Lesern. Auf Platz Drei landete „Aldi akzeptiert“ mit 3.421 Lesern.

Rang Vier nimmt der Beitrag „SecuRe Pay, PSD II oder das Ende des One-Klick-Shoppings“ (3.385 Leser) ein und auf dem letzten Platz der Top 5 rangiert der Beitrag über das Kartenforum 2015 „Paydirekt und andere Probleme“ (3.249 Leser).

Die meisten Leser kommen (natürlich) über Google auf dieses Blog, es folgen Twitter, Facebook, Linkedin und dann bereits der Newsletter „zvnews“ von ibi research. Das alles verrät mir die Statistikzusammenfassung von Jetpack bzw. WordPress.

Was ich gerne noch in diesem Jahr geschrieben hätte… Weiterlesen

Paydirekt „entspricht nicht den Marktanforderungen“

Die Sparkassen halten Paydirekt noch nicht für marktfähig. (Screenshot: Paydirekt)

Die Sparkassen halten Paydirekt noch nicht für marktfähig. (Screenshot: Paydirekt)

Aus der Sparkassen-Finanzgruppe wird massive Kritik an Paydirekt laut. Der aktuelle Anmeldeprozess für Händler sei „viel zu komplex“ und entspreche „nicht den Marktanforderungen“, heißt es in einer Präsentation, die BargeldlosBlog vorliegt.

Die Zahlungsverkehrsexperten der Sparkassen wollen das Händlerboarding für das gemeinsame Online-Payment-Verfahren der Deutschen Kreditwirtschaft deutlich vereinfachen und fordern vor ihrem Eintritt eine neue Struktur.

Das Ziel: Ein Vertragspartner, ein Preis und einen Ansprechpartner für Vertrag und Betrieb. Bisher müssen Händler bis zu zehn Parteien kontaktieren, um für Paydirekt freigeschaltet zu werden. Aber die Roten haben einen Rettungsplan… Weiterlesen

Der Tag des gedeckelten Interbankenentgelts

Kartengebühren seit heute gesetzlich gedeckelt.

Licht und Schatten: Kartengebühren sind seit dem 9. Dezember gesetzlich gedeckelt.

Am heutigen Mittwoch tritt die europäische Interchange Verordnung (MIF-VO) in Kraft. Laut EU-Kommission sparen Handel und Verbraucher durch die Deckelung der Interbankenentgelte pro Jahr künftig rund 6 Mrd. Euro an Kartengebühren. Für Einzelhändler wird das bargeldlose Bezahlen deutlich interessanter, Banken müssen sich mit schwindenden Erträgen im Kartengeschäft abfinden. Was wird geschehen? Weiterlesen

Händlerbefragung zu Paymentverfahren

ECCUmfrageDas E-Commerce Center (ECC) am Institut für Handelsforschung (IfH) der Universität Köln ruft Onlinehändler zur Teilnahme an einer Umfrage zu Payment-Methoden auf. Die Online-Befragung soll 10 bis 15 Minuten dauern. Teilnehmer erhalten die Ergebnisse und können einen Online-Shop-Check im Wert von 5.900 € gewinnen. Zur Umfrage geht es hier.

Wer mir erklärt, wie ich das Banner zur Umfrage (links in der Sidebar) auf gescheite Größe bringe, erhält eine Danksagung von mir (Jetpack Plugin).

Paydirekt liegt unter Plan

Paydirekt

Paydirekt-Pläne: „Händler sind wichtig“.

Aktuell akzeptieren zehn Händler das neue Online-Zahlverfahren der deutschen Kreditwirtschaft. Nach den internen Plänen sollten es eigentlich schon 19 Webshops sein. Wenige Wochen nach dem Start laufen die Banken ihren Zielen hinterher. Viele Kunden, etwa der jüngst an Bord gekommenen Commerzbank, fragen sich, wo kann ich mit Paydirekt überhaupt bezahlen? Weiterlesen

Der neue 20er ist da

Das Fenster zu(r) Europa? (Bildquelle: EZB)

Das Fenster zu(r) Europa (Bild: EZB)

Herzlich Willkommen. Die meist gefälschte Banknote (54,7% im 1. HJ 2015) erhielt, wie schon zuvor der 5er und der 10er, ein sicherheitstechnisches Facelifting. Zum Leidwesen der Fälscher und Automatenaufsteller. Man beachte Europa, die als Hologramm aus dem Portraitfenster schaut – und zwar auf der Vorder- und der Rückseite. Das muss denen erst einmal jemand nachmachen. 🙂

Die EZB informiert hier umfassend über den neuen Schein und seine „innovativen“ Sicherheitsfeatures. Weiterlesen

Otto Group begräbt Yapital

Yapital: Das Payment-Projekt der Otto Group kam nie zum Fliegen.

Yapital: Das Payment-Projekt der Otto Group kam nie zum Fliegen.

Sind Ambitionen „hoch“ oder „groß“? Egal. Die Otto Group teilt heute mit, dass Yapital zum Jahresende Geschichte ist: „Die Ambitionen waren hoch: Mit Yapital wollte die Otto Group das erste europaweite Cross-Channel-Payment-System aus dem und für den Einzelhandel verwirklichen“, heißt es in einer Presseerklärung des Hamburger Handelskonzerns. „Yapital wird mit Wirkung zum 31. Januar 2016 vom Endkundenmarkt genommen“. Nur ein kleiner Rest des Geschäftsbetriebs soll fortgeführt werden. Weiterlesen

Paydirekt: 4 für 40.000

Paydirekt will ein PayPal-Konkurrent werden.Jedenfalls die Bundesbank findet Paydirekt prima. Ein „sicheres und effizientes“ Internet-Zahlverfahren, das der deutschen Bankenaufsicht unterliegt und für Wettbewerb bei ePayment-Methoden sorgt, lobte Jochen Metzger, Zentralbereichsleiter Zahlungsverkehr der Bundesbank, das Online-Zahlverfahren der deutschen Kreditwirtschaft auf der „Euro Finance“ in Frankfurt, wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet. Bei Paydirekt von einem „Wettbewerber“ oder „PayPal-Konkurrenten“ zu sprechen, ist allerdings noch etwas euphemistisch ausgedrückt.

tl:dr: Paydirekt vergisst die Onlinehändler – ohne Shops keine Payment.

Weiterlesen

Ein paar Payment-Lesetipps

Man kommt ja bekanntlich zu nix, deshalb hier nur fix ein paar Lesetipps. Lesenswertes zu den aktuellen Entwicklungen bei den „Mindestanforderungen an die Sicherheit von Internetzahlungen“ (MaSI), Paydirekt und zu Girocard-Gebühren bzw. der Umsetzung der europäischen Interbankenentgelt-VO. Weiterlesen

Paydirekt und andere Probleme

Paydirekt will ein PayPal-Konkurrent werden.

Paydirekt: Phoenix oder Problembär?

Die etablierte Kreditwirtschaft ist nicht zu beneiden. Das wurde auf dem Bankkartenforum 2015 vergangene Woche in Frankfurt deutlich. Ihr Gemeinschaftsprojekt Paydirekt kämpft mit dem Problembär-Image und wäre doch so gern der Phoenix-aus-der-Payment-Asche für die Banken. Das Bundeskartellamt hält die Branche gleich mit drei Verfahren auf Trab. Und, wie jeder andere Wirtschaftszweig auch, ringt die Finanzwelt mit der Digitalisierung und speziell der Angst vor disruptiven FinTechs. Derweil leidet das Kartengeschäft hierzulande gleich doppelt unter der Regulierung und nun soll die Banken-IT für Instant Payments auch noch im Echtzeitalter ankommen – zumindest überweisungstechnisch. Blockchain sei mit ihr.

Soweit – kurzgefasst – die Kernthemen des alljährlich vom Fritz Knapp Verlag veranstalteten Fachkongresses; ein Treffen der Kartenfamilie und zwar vornehmlich des Familienzweigs, der der Kreditwirtschaft entstammt. Nur ein paar Zaungäste aus dem Handel kommen zum herbstlichen Jahrestreff in die DZ Bank.

Im Folgenden der Versuch einer Zusammenfassung – mit sehr subjektiven Blickwinkeln, Einwürfen und Schwerpunkten. Weiterlesen